Tier-Rettungsdienst
Jeder von uns kennt die Situation: Ein Unfall ist geschehen oder eine Erkrankung aufgetreten, die
eine sofortige medizinische Versorgung notwendig macht. Die 144 wird angerufen und in der Regel
ist in weniger als zwölf Minuten eine Ambulanz vor Ort, um lebensrettende Maßnahmen
vorzunehmen.
Kurze Zeit später trifft der Notarzt ein, um die Stabilisierung des Patienten und den Transport ins
Spital einzuleiten. Bei Haustieren ist es nicht mal eben möglich, den Notruf 144 zu tätigen.
Allerdings wird in Wallbach für den Kanton Aargau gerade ein Rettungsdienst für Tiere aufgebaut,
dieser benötigt aber Unterstützung aus der Bevölkerung.
Wie funktioniert der Tierrettungsdienst?
Der Tierrettungsdienst ist natürlich anders organisiert als der normale Rettungsdienst. Der
Tierrettungsdienst fällt nicht unter die hoheitlichen Aufgaben der Kantone und wird in der Regel
privat initiiert. Unternehmen oder Vereine , die einen Tierrettungsdienst gründen, kaufen ehemalige
Ambulanzfahrzeuge gebraucht auf, um diese zum Zwecke der Tierrettung umzurüsten. Es gibt keine
Einheitliche Notrufnummer, sondern die Nummern der Tierrettungsdienste sind von Stadt zu Stadt
unterschiedlich. Wird der Notruf hier getätigt, setzen sich die Mitarbeiter des Tierrettungsdienstes
mit ihrem Einsatzfahrzeug in Bewegung und fahren zum Ort des Geschehens. Das kann der
häusliche Notfall genauso sein wie der Unfall im Wald. Tierrettungsdienste dürfen keine
Sonderrechte nach Straßenverkehrsordnung anwenden, deshalb dauert die Anfahrt auch mal etwas
länger als beim normalen Rettungsdienst.

Warum macht die Versorgung oder der Transport durch den Tierrettungsdienst Sinn?
Unfälle mit Haustieren können sich jederzeit und an jedem Ort ereignen. Das ist bei Tieren nicht
anders wie bei Menschen. Allerdings stellt ein Notfall in manchen Fällen eine echte logistische
Herausforderung dar. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich der Hund im Haushalt eine
Verletzung zugezogen hat und kein Auto vorhanden ist, mit dem man mal eben zum Tierarzt oder in
die Tierklinik fahren kann. Ein Taxi rufen wäre vielleicht eine Lösung, allerdings wird nicht jeder
Taxifahrer ein blutendes und verängstigtes Haustier in seinem Fahrzeug mitnehmen. Da ist es schon
sinnvoller, wenn der Tierrettungsdienst direkt vor Ort eintrifft, die Erstversorgung übernimmt und
dann den Transport in die Tierklinik einleitet. Das übrigens auch dann vor Vorteil, wenn Herrchen
oder Frauchen sich mit ihrem Hund draußen – fernab vom Auto oder anderen Verkehrsmittel –
befinden und ein Notfall eintritt. Zwar dauert die Anfahrt eines Tierrettungsdienstes länger, aber ist
es immer noch besser, als zum Beispiel einen verletzten Hund wieder zum Auto tragen zu müssen.
Daneben ist ein betreuter Transport durchaus sinnvoll, wenn kein eigenes Auto und keine
Begleitperson vorhanden ist, die entweder fährt oder das verletzte Tier betreut. Sie können zum
Beispiel mit Ihrer Katze, die sich gerade eine Verletzung zugezogen hat, mal nicht ebenso zum
Tierarzt fahren. Sie stehen selber unter Stress, lassen wohlmöglich Verkehrsvorschriften außer Acht
und verursachen selber einen Unfall, weil Sie Ihren Liebling so schnell wie möglich zur Tierklinik
fahren möchten. In der Regel bietet sich die Möglichkeit, beim Tierrettungsdienst mitzufahren. Von
der Tierklinik – wenn alles erledigt ist – können Sie ja ganz entspannt wieder abgeholt werden.