Die Entstehung der beiden Zünfte in Stein am Rhein Kaufleutstube oder Zunft zur Rose und Herrenstube oder Zunft zum Kleeblatt wird in den Beginn des 15. Jahrhunderts zurückverlegt. Die erste Nachricht über die Kaufleutstube ist im Wachtrodel von Stein (1448) enthalten, wonach dieselbe als Hausbesitzerin ein Wachtgeld zu entrichten hatte. Sie besass schon damals die Oberstube als Gesellschaftshaus. Auch im Klosterurbar von St. Georgen zu Stein (1522) ist die Kaufleutstube als Hausbesitzerin aufgeführt und hat demgemäss dem Kloster den Grundzins zu entrichten. Der Eintrag lautet: „item kouffleutstub (zahlt) 6 Pfg vom hus“.
​Die Oberstube ist ein prächtiger spätgotischer Bau, der wohl von der Zunft an dieser Lage erstellt worden ist.
Im 19. Jahrhundert wurde das Haus verkauft und ist heute im Besitz der Familie Schnewlin, welche das alte Gebäude mit Verständnis unterhält. Die Oberstube ist heute noch ein sichtbares Zeugnis für die ehemalige Bedeutung der Kaufleutstube im Leben des Steiner Bürgers.